Tage 5/6 – Swinemünde → Dragør bei Kopenhagen – Nachtschlag.

31.8./1.9.2016

Früh aus den Federn, gemütliches Frühstück, Kursbesprechung und Sicherheitseinweisung für Ekki. Wir entscheiden, kein Wachsystem für die Überfahrt zu machen, da Ekki noch wenig Erfahrung hat, allein den Kahn zu bedienen. Er wird, wenn er schläft, geweckt, falls ich mal einen Kurzschlaf brauche.

Nochmal Tanken und um 1030 geht’s raus. Wind hat, wie angekündigt gedreht. Segel setzen und es geht mit Backstagsbrise SW los. Bis 1300. Dann ist Flaute. Wir dümpeln ein bisschen. Um 1400 SW 3-4. Klasse. Vor Rügen kommt der Wind immer achterlicher und frischt auf.

Probieren Spi aus. Leicht zu setzen dank Bergeschlauch: Wow. 7,3 Knoten. Wer sagts denn?!  Spi nach 1 Stunde runter. Wind dreht etwas. Sonnenuntergang auf Höhe Saßnitz.

Kurz nach Höhe Lohme haut sich Ekki aufs Ohr. Ich bin nun allein. Angeleint und AIS-SART um den Hals, damit Ekki hört, falls ich trotz Hundeleine außenbords gehe. Nette 4 Knoten. Gewöhne mich an Dunkelheit und Lichttheater der Schiffe bei Nacht. Mitternacht ist Kap Arkona passiert, neuer Kurs: 300°. Möchte, so lange es geht, westlich laufen um Höhe zu sammeln und Schifffahrtsweg erst im Morgengrauen zu erreichen.

Kaum ist da Kap vorbei, frischt der Wind auf und kommt immer vorlicher rein. Jetzt geht’s ab: um die 6 Knoten. Es rauscht und gurgelt das Wasser. Mir wird ein bisschen mulmig im Dunkeln. Gegen zwei schaut Ekki nach dem Rechten: mit heißem Wasser Suppenwürfel , Kaffeepulver und Wurstbrot in der Hand. Stellts ab und legt sich wieder hin. Superkumpel. Das gibt mir neuen Schub.

Ab und zu Beleuchtung von Seglern in der stockdunklen Nacht. Blinken vom Windpark Baltik 2 am Horizont. Gigantisch. 0430 Überquerung von Schifffahrtsweg mit Motor und Kurs 330°. Aufregend da viel Verkehr und alle Schiffe um uns herum im AIS rot!!! CPA Alarm. Hab ich wohl zu großzügig eingestellt.

Überlegen kurz, in Klintholm Schluss zu machen. Aber der Wind hat schon soweit nach W gedreht, dass wir Klintholm ohne Maschine nicht anlegen können. Bin ja auch genug motort die letzten Tage. Also Fernziel: Dragör. Die Höhe stimmt und wir können sogar noch etwas rausholen. Sonnenaufgang vor den Klippen von Mön! Besseres Timing geht nicht. Die Sonne hat uns wieder. Frühstück. Ekki ans Ruder und ich mal kurz ausruhen.

Sind komplett allein auf dem Wasser. Wind dreht langsam Richtung NW, wir mit. Die Trude rennt 5-6 Knoten. Ein Fest! Wieder ein Sonnentag. Halten uns W-lich vom VTG Falsterborev. Dann: Stevnsklint, Öresundbrücke am Horizont, 1705 Dragör – alter Hafen. Wir haben‘s geschafft. 120 sm liegen hinter uns. Fast alles unter Segeln.

Stadtrundgang, Bistro, Pennen!

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