Bericht über die U21 Weltmeisterschaft in Gdynia

Ende August nahm ich an der Weltmeisterschaft U 21 im Laser in Gdynia in Polen teil. Ich hatte mir für diese Meisterschaft viel vorgenommen. Allerdings bot die Wettfahrtserie alle Winde, die man sich vorstellen konnte. Von 23 Knoten und 2 Metern Welle bis hin zu vertrauten 6 Knoten Binnenseesegeln. So durchwachsen wie die Bedingungen waren, verlief auch meine Rennserie. Am ersten Tag startete ich mit einem 20. und einem 21. Platz in die Regatta. In den 2 Fleets mit je 69 Schiffen waren diese Platzierungen ein eher mittelmäßiger Start. Jedoch war ich voller Vorfreude, da die nächsten Tage endlich Wind und Welle kommen sollten. Wahrscheinlich war ich etwas zu übermotiviert und fuhr deshalb im 3. Rennen einen Frühstart ein. Bei einer Regattaserie über am Ende 9 gesegelten Rennen und nur einem Streicher wurde es nun verdammt schwer, konstant vorne zufahren. Mir war natürlich bewusst, dass ich nun mehr denn je um jede Position kämpfen muss. Dies gelang mir in den nächsten Rennen auch sehr gut. Mit den Ergebnissen 3, 3 und 7 konnte ich zunächst zufrieden sein und segelte mich somit konstant nach vorne auf einen 15. Gesamtplatz bei 138 Startern. Mein Ziel einer Top 10 Platzierung wurde also immer greifbarer. Ab dem 4. Tag starteten wir in Gold und Silberfleet. Im ersten Rennen des Goldfleet war ich mir etwas unsicher, wie stark das Feld sein wird. Alle Topleute der Weltspitze im Juniorenbereich waren dabei. Leider waren keine richtigen Offshore Bedingungen wie die letzten Tage, sondern es dominierten die großen 40 Grad Dreher und unkonstanten Winde. Die Bahnmarke 1 lag nur knappe 100 Meter von der Steilküste entfernt. Jetzt war es wichtiger, den richtigen Rhythmus der Winddreher vorherzusagen. Die Geschwindigkeit stand nicht mehr so im Vordergrund. Im ersten Rennen auf der ersten Kreuz sah es für mich manchmal nach einem 40. Platz aus und dann wieder nach einer Top 5  Platzierung. Das kam ganz darauf an, auf welcher Seite der Wind einsetzte und dann auf einmal wieder „stehen“ blieb. Am Ende des Tages spiegelte es sich leider auch genau so unkonstant im Ergebnis wieder. Ein 5. und ein 43. Platz. Ich war weiterhin auf dem 15. Gesamtplatz und hoffte auf die letzten 2 Tage. Allerdings war noch weniger Wind vorausgesagt, dazu auch noch sehr böig. Und so konnten wir leider nur noch ein Rennen an den letzten beiden Tagen segeln. Keine große Chance mehr, mich weiter nach vorne zu segeln. Ich beendete die Regatta auf einem 16. Gesamtplatz bei 138 Startern. Das klingt am Ende gar nicht so schlecht, mein Ziel einer Top 10 Platzierung habe ich damit aber nicht erreicht. Es geht jetzt darum, nach vorne zu schauen und aus seinen Fehlern zu lernen. Mein großes Ziel ist und bleiben weiterhin die olympischen Spiele. Dafür starte ich jetzt im Seniorenbereich. Es geht gleich im Oktober los bei der Europameisterschaft der Senioren in Bulgarien. Ich bin stolz, den Wassersportverein 1921 weltweit bei so hochkarätigen Regatten vertreten zu dürfen und möchte mich hiermit bei allen Mitgliedern für die Unterstützung in der Vergangenheit und in Zukunft bedanken. Ich wünsche allen Mitgliedern einen erfolgreichen Abschluss der Saison und kommt gesund durch die Pandemie.

Liebe Grüße, euer Nico.