26. – 30. Juni 2024
26. Juni
– Anreise, Boote und Nachtlager aufbauen – die „Wagenburg“ der Segler
17:00 Uhr rustikaler Begrüßungsabend für Teilnehmer und Helfer
19:00 Uhr gemeinsame Dampferrundfahrt „kleine Umfahrt“ vom WSV 1921
über Seddinsee, Crossinsee, Großer Zug, Zeuthener See und zurück
27. Juni – 10:00 Uhr Offizielle Eröffnung am Flaggenmast
3 Wettfahrten geplant – 2 geschafft
Abendveranstaltung in lockerer Atmosphäre mit Krustenbraten für Teilnehmer und Helfer
28. Juni
– gemeinsames Frühstück
– ab 11:00 Uhr – 3 Wettfahrten geplant – 3 geschafft
– Seglerabend rund um den Grill in gemütlicher Runde
– ehemalige H-Jollen-Segler als Ehrengäste
– 100 handgemachte Burger aus eigener Produktion 😉
– Video-Abend mit Regattabildern und mehr 😉
29. Juni
– gemeinsames Frühstück
– ab 11:00 Uhr – 2 Wettfahrten geplant …
– stattdessen gemeinsame Geschwader-Fahrt wegen instabiler Windverhältnisse
– Kaffee und Kuchen, After Race Party mit Siegerehrung:
– Goldpokal der H-Jollen
– Wanderpokal „Blaues Band vom Langen See“
– Wanderpreise der Klassenvereinigung und des WSV 1921
– Pokale für das Sieger-Treppchen
– Motto-Tassen als Erinnerungsgeschenk
– gespendete Handtücher der Apotheke am Engelbecken
– Handgemachte Preise aus sozialer Werkstatt
Alle Wanderpokale des Blauen Bandes als Ausstellung
Der Goldpokal
Die Sieger:
1. H-2081 – Florian und Leonard Stock vom ARV 2008 (m)
2. H-2088 – Thomas und Frieda Bergner vom PSV 1908 (r)
3. H-2062 – Katrin und Jens Priewe vom ZYC (l)
Die Apotheke am Engelbecken spendete noch diverse Sonderpreise.
Hervorzuheben ist neben allem noch die 164jährige Mannschaft Werner Gasde und Dieter Ernst vom WSV 1921 auf der ausgeliehenen „Poseidon“ – Respekt !
Herzlichen Glückwunsch den Gewinnern, Danke an alle Helfer und auf Wiedersehen im nächsten Jahr !
Danke – H-Jollen-Klasse !
Ergebnisse auf Manage2Sail
Fotos sind alle in der -> WSV 1921 Cloud
Bericht von Katrin und Jens Priewe – H-2062 – Zeuthener YC / YC Wesel
In diesem Jahr stand zum ersten Mal unsere Bestenermittlung als Ersatz für die Meisterschaft an, sie war gleichzeitig das 75. Blaue Band vom Langen See, sowie die German Open bzw. der Goldpokal. Für uns war es mal wieder eine weite Anreise, aber das kannten wir ja schon. Sie war, allerdings für diesen Sommer mal etwas neues, auch sehr sehr heiß. Vielleicht wäre irgendwann ja doch mal ein Auto mit Klimaanlage ….. ?
Als wir auf dem wunderschönen Gelände des WSV 1921 ankamen, war es erstmal ungewohnt still, alle waren auf einer Dampferfahrt. Schade, dass wir nicht dabei sein konnten, die Bilder sahen aus, als hätten alle viel Spaß gehabt !
Von den Clubmitgliedern wurden wir nett empfangen, wir bauten das Boot in Ruhe zusammen und richteten uns in unserer Koje ein, vielen Dank an dieser Stelle für diesen Schlafplatz für die nächsten 4 Nächte, für uns Zeltler ungewohnt komfortabel.
Der Abend wurde lang, wir feierten ein Zusammensein mit vielen Seglern und Seglerinnen, von denen wir einige schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr gesehen hatten, schon gar nicht auf einem Haufen, immerhin waren wir 24 Boote, also 48 Teilnehmer.
Der erste Regattatag startete zunächst mit der netten Begrüßung und Eröffnung der Veranstaltung, wo auch nochmal die Geschichte des Blauen Bandes, immerhin mit 75 Jahren die älteste H-Jollen-Regatta, kurz umrissen wurde. Es wurden damals tatsächlich Boote versenkt, um sie vor Enteignung zu schützen, eine gruselige Vorstellung. Außerdem wurden alle Gewinner des Blauen Bandes einmal vorgelesen, von denen einige sogar anwesend waren.
Dann folgte die Steuerleutebesprechung, der Kurs sollte ein Up and Down werden, mit einer Ablauftonne (!) in Luv und einem Gate in Lee, eigentlich (!) ganz einfach und aufgrund der Form des Sees nicht überraschend. Wie gesagt eigentlich …… wir starteten eher Richtung Pinend, wendeten dann schön mit der Kippe und zogen bald auf Steuerbord höher und höher, hatten dabei Druck, einfach herrlich! Es tauchte vor unserem Vorstag kein anderes Schiff auf und wir hatten die leuchtend gelbe Tonne wunderbar im Blick, die wir dann auch rundeten……nun ja, leider war es die Ablauftonne. Also erstmal alles korrekt absegeln, unter Spi kurz durchatmen und uns im hinteren Drittel wiederfinden. Ich könnte jetzt nicht mehr sagen, wer vorne lag, es war auch zu weit weg. Irgendwie schafften wir es aber noch als 9. ins Ziel. Während der Wettfahrt hatte der Wind wie vorhergesagt leider immer mehr abgenommen, und so wurde der Weg lang und länger. Die Wettfahrleitung hatte ein Einsehen und ließ uns schon nach einer Runde ins Ziel.
Für die nächste Wettfahrt wurde die Bahn etwas verkürzt um irgendwie heute noch zwei Läufe zu schaffen. Auf dieser Startkreuz war man auf der rechten Seite besser aufgehoben, wir waren eher links. Während des ersten Spigangs waren wir erstmal fest in Schweizerischen Händen, aber wir fuhren den Strichen hinterher, schifteten ein paarmal glücklich und kamen dem vorderen Feld allmählich immer näher. Auch in der zweiten Runde hatten wir Glück, die Führenden standen ohne Wind vor dem Leegate, sie konnten einem fast leid tun. Mit dem letzten Hauch Wind konnten wir runden und kamen als 3. ins Ziel. An Land stellte sich dann heraus, dass Flori einen Frühstart hatte, so dass wir alle noch einen Platz nach oben rutschten. Damit endete der erste Regattatag, für eine dritte Wettfahrt fehlte der Wind, und so konnten wir zum entspannten Teil übergehen, stärkten uns mit Gegrilltem, kalten Getränken, lachten, quatschten und genossen den milden Abend.
Der Freitag zeigte sich recht unklar, was den zu erwartenden Wind anging, irgendwann sollte es gewittern, davor sollte es wenig Wind aus verschiedenen Richtungen geben, und nach dem Gewitter 4-5 bft . Das machte die Wahl des richtigen Vorsegels nicht einfach, letztendlich fuhren mit der mittleren Fock raus und nahmen eine kleinere mit. Heute sollte die Regattabahn auf dem Seddinsee sein und wir wollten versuchen 3 Wettfahrten hinzukriegen. Bevor es aber losgehen sollte, hatten wir bereits an Land vereinbart, alle gemeinsam einen Frühstart zu fahren und dann stehend im Schiff eine Schweigeminute für unsere verstorbenen Segelfreunde Dieter Cofalla, Udo Burmeister und Manfred Lisken einzulegen. Schön, sich auf diese Weise noch einmal an die drei zu erinnern.
Kurz darauf schalteten wir aber wieder in den Regattamodus und konnten erstmal 2 Wettfahrten gut hinter uns bringen, wir waren mit unserem 3. und 4. Platz sehr zufrieden. Zum Ende des 2. Rennens wurde es um uns herum aber immer finsterer und es grummelte bedrohlich, der Wind wechselte in Stärke und Richtung …… sollten jetzt die 4-5 Windstärken kommen? Die meisten hatten in der Nähe an Land festgemacht und um für ein bisschen Unterhaltung zu sorgen, wechselten wir auf dem Wasser bei Wind von 0 bis 4 aus allen Richtungen unser Vorsegel. Spaßig! Vor allem weil wir, kurz nachdem wir fertig waren, zurück in den WSV 21 geschleppt wurden, um erstmal an Land abzuwarten. Es dauerte seine Zeit, aber irgendwann stabilisierte sich der Wind etwas und wir fuhren wieder raus auf den Seddinsee. Am Start knubbelte sich alles am Startschiff und praktisch mit dem Startschuss zeigte sich der See von seiner windigen und bockigen Seite, es gab einige Kenterungen, fast-Kenterungen und eingerollte Vorsegel zu sehen. Otto hatte einen Frühstart und drehte um, Thomas, Flori und Ulf waren ganz vorne, gefolgt von Moses, uns und Ole. Unter Spi fielen Moses und Heiko dann um, die werden sich mächtig geärgert haben! In einer einzigen Rauschefahrt ging es Richtung Leegate, und in der nächsten Runde hatte der Wind sich schon wieder beruhigt. Wir kamen als ins 4. ins Ziel und konnten nun nach drei Wettfahrten zurück zum WSV 1921 segeln. Der Sommerabend verging mit Diskussionen, Fachgesimpel, Versöhnungen, Rumgeblödel, Regattafotos und Fußball gucken.
Für den nächsten und letzten Segeltag stand eine Langstreckenwettfahrt auf dem Programm ….. nur sollte der Wind dafür leider nicht mitspielen.
(Nach Absprache der Wettfahrtleitung mit den möglichen Siegern und anschließendem Einverständnis der Segler wurde „Ende aller Wettfahrten“ bekannt gegeben.
Stattdessen wurde eine zwanglose gemeinsame Geschwaderfahrt angekündigt – Anm.d.Red.)
Carsten und Lars sorgten kurzerhand mit ein paar Helfern für Hitzeschutzgetränke (Bier und Wasser) und es ging den Langen See runter nach Marienlust. Eine schöne Idee!
Es gab übrigens tatsächlich Leute (aus anderen Vereinen), die bei diesen Bedingungen eine Regatta segelten und die auch ziemlich erstaunt waren, wenn wir zum Teil mit eingerollter Fock ganz entspannt mit einem Bier in der Hand in Lee an ihnen vorbeifuhren. Tja, und nachdem entschieden worden war, dass es keinen Start mehr geben sollte, und die Schiffe schon halbverpackt waren, kam dann doch noch Wind ….
Aber so war es nun, der letzte Abend war da und während der Preisverteilung wurden alle Teilnehmer noch einmal erwähnt und nach vorne gerufen. Es gab sehr schöne Preise für alle, besonders die selbst-genähten Taschen von einer Behindertenwerkstatt aus Segeltuch gefielen uns sehr. Jens und ich waren mit unserem dritten Platz sehr, sehr zufrieden, und es standen damit immerhin gleich zwei gemischte Mannschaften auf dem „Treppchen“. Überhaupt auffällig, dass unter den ersten 5 nur ein Team dabei war, das nicht verwandt oder eben verheiratet war.
Es war eine sehr schöne Veranstaltung mit allerbestem Sommerwetter, guter Stimmung, einem anspruchsvollen Revier und einem sehr netten Gastgeberverein, der in Eigenleistung der Clubmitglieder für unsere Verpflegung gesorgt hat. Vielen Dank dafür!
Katrin und Jens