Karolinenhof, ursprünglich ein Teil der Gemeinde Schmöckwitz, entstand in den Jahren um 1785. Die Gemeinde Schmöckwitz, bereits 1375 als Smekwitz und Smekewitz erwähnt, erhielt 1782 vom Köpenicker Amtsforst ein 72 Hektar großes Gelände zugewiesen, auf dem ein Siedler namens Kersten einen Bauernhof anlegte, den er nach dem Vornamen seiner Frau Karolinenhof nannte. 1894 erfolgte die Parzellierung des ehemaligen Bauernhofs und ab 1895 entstand die Villenkolonie Karolinenhof. Zu dieser Zeit war Schmöckwitz und der Forst um Schmöckwitz schon ein beliebtes Ausflugs- und Wanderziel. An den Ufern des Langen Sees, hier in der Karolinenhofer Bucht, boten sich hervorragende Plätzchen für Angler an.
Angler aus Berlin und der näheren Umgebung nutzten dieses schöne Stück Erde. Bald fanden sich denn auch Freunde und Gleichgesinnte, die sich mit dem Gedanken befaßten, die Angelplätze für ständig zu sichern und nicht erst nach langem Anmarschweg immer wieder neu zu suchen. Karolinenhof konnte man Anfang des 20. Jahrhunderts von Berlin nur erreichen mit einer Dampfeisenbahn bis Grünau und von dort weiter mit der sogenannten Uferbahn, entlang am Langen See. Es war eine Straßenbahn mit bzw. schon mit elektrischem Antrieb.
Die Dampfeisenbahn bis Grünau fuhr noch bis zum Jahr 1928. denn erst am 15.ktober1928 wurde der elektrische Stadtbahnbetrieb auf den Strecken Charlottenburg-Südring-Grünau und Stralau-Rummelsburg-Grünau aufgenommen. Die unzureichende Verbindung zur nächsten Eisenbahnstation war für die Gemeinde Schmöckwitz Anlaß zur Herstellung einer Straßenbahnverbindung nach Grünau. Auf Grund von Protesten wurde statt der vorgesehenen elektrischen Straßenbahn eine Benzolbahn eingerichtet. Die Bauarbeiten waren bereits im Herbst 1911 beendet, da man aber im Winter keinen regen Verkehr erwartete, wurde die Inbetriebnahme auf den März 1912 verschoben. Die 8km lange Strecke zwischen Grünau und Schmöckwitz, am Ufer der Dahme entlang, gehörte der Continentalen Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaft in Frankfurt am Main. Für den Benzolbetrieb standen drei Benzoltriebwagen (Nr. 1-3) der Firma Siemens und Schuckert und sechs Beiwagen (Nr. 21-26) zur Verfügung. Auf Grund des regen Zuspruchs sah sich die Bahnverwaltung bald veranlaßt, den Benzolbetrieb in einen elektrischen Betrieb umzuwandeln, der bereits im Juli 1912 aufgenommen werden konnte. Da die bestellten fünf Triebwagen nicht rechtzeitig eingetroffen waren, wurden Triebwagen der Großen Berliner Straßenbahn mit einem Schleifbügel versehen und vorübergehend auf der Uferbahn eingesetzt.
Im Jahre 1924 wurde die Uferbahn von der Berliner Verkehrs-GmbH, einer Tochtergesellschaft der Berliner Straßenbahn Betriebs-GmbH, gekauft und eine Tarifgemeinschaft mit dem letztgenannten Unternehmen eingerichtet. Ein Jahr später wurde die Uferbahn von der Berliner Straßenbahn Betriebs-GmbH übernommen, es erfolgte die Einführung von Rollenstromabnehmern, die Inbetriebnahme einer neuen Strecke in Karolinenhof und die Verlängerung der Linie nach Köpenick. Die Strecke ist noch heute in Betrieb und gehört mit zu den schönsten Straßenbahnstrecken Berlins. Zurück zur Gründerzeit. Also die Angler wollten sich für mög-lichst lange Zeit ihr Plätzchen sichern. Der gemeinsame Ge-danke, einen Verein zu gründen, lag auf der Hand. Man war sich einig, es fanden sich viele Angel- und Wassersportfreunde zusammen, um am 17.April1921 den Angel-Sport-Verein „Rotfeder“ (e.V.) Schmöckwitz zu gründen. Der Sprecher und erste gewählte Vorsitzende im Gründungsjahr hieß Arthur Dickow. Wahlunterlagen liegen aus dieser Zeit nicht mehr vor, jedoch ist dem Schriftverkehr von 1921 seine Unterschrift als Vorsitzender zu entnehmen, dies aber nur bis Ende 1921. Seine Mitgliedschaft endete 1925, nachdem er durch verschiedene Eigenmächtigkeiten in Sachen Grundstück und Neubau im Verein erheblich an Sympathien verloren hatte. Bereits 1922 wurde Robert Craemer zum ersten Vorsitzenden gewählt. Das erste Statut vom Gründungsantrag stammt laut Auszug aus dem Vereinsregister vom Amtsgericht Berlin-Charlottenburg vom 24.April1921. Danach gab es ein neues Statut des Angelsportvereins „Rotfeder“ und parallel dazu eine Satzungsänderung des Wassersport-Verein 1921 e.V., das der Mitgliederversammlung am 8.Dezember1921 zur Abstimmung vorgelegt wurde. Sowohl das Statut als auch die Satzung beziehen sich auf die Vereinsgründung am 17. April 1921. Der Gründungsvereinsname „Rotfeder e.V.“ wurde zu der Versammlung am 8.12.1921 durch die Annahme der Satzungsänderung gelöscht. Jetzt hieß der Verein „Wassersport-Verein 1921 e.V.“ Dieser Name wurde im Vereinsregister des Amtsgerichts Charlottenburg noch mit dem Zusatz „gegründet am 17.4.1921“ am 6. Februar 1923 registriert, der aber dann später wieder gelöscht wurde. Mit der Vereinsgründung war die Basis geschaffen, Pachtland bzw. Grund und Boden zu erwerben. Bereits 1921 war der erste Pachtvertrag geschlossen. Der Auf- und Ausbau konnte beginnen. Ein Lageplan aus dem Jahre 1922 zeigt bereits 4 Schuppen. Der obere Schuppen 2 ist der an der Rohrwallallee, die damals noch ein Feldweg war. Das Ufer reicht von der noch heute gültigen nördlichen Grundstücksgrenze bis ca. 10 m hinter der heutigen Süd-Slipanlage (Jollenkreuzer-Slipanlage). Der weitere Grundstückserwerb von der Terraingesellschaft (der Bereich vom Clubhaus und den Schuppen 5–8 einschließlich Vorstandslaube) erfolgte in den nachfolgenden Jahren (siehe Abschnitt 3, Aus- und Aufbau). Wie war die soziale Struktur unserer Mitglieder zur Gründungszeit? Im wesentlichen waren es Handwerker aus allen einschlägigen Berufsgruppen, Selbständige und Arbeitnehmer. Es gab aber auch noch andere Berufe, wie Techniker, Architekten, Justizangestellte, Bankangestellte oder auch aus dem Bereich Kunst und Journalistik. Während ursprünglich der Angelsport Priorität hatte, lag bereits Ende 1921 das Interesse der Mehrzahl der Mitglieder beim Segelsport. Grundsätzlich bekannte sich die Mitgliedschaft von Anfang an zum deutschen Arbeitersegelsport. Der Arbeitersegelsport war eine Bewegung, die sich insbesondere nach dem 1.Weltkrieg sehr stark entwickelte. Bereits im Jahre 1901 wurde dazu schon in Deutschland ein Verband gegründet. Es war der Freie Segler-Verband (FSV).
Dem WSV 1921 erschien es wichtig, immer mit einer gleichgesinnten Seglerschaft verbunden zu sein. Der Beitritt zum Freien Segler-Verband war die Konsequenz. Vollzogen wurde dies am 20. November 1925. Damit war man immer direkt über die Entwicklung der Seglerschaft aktuell informiert, und in die Veranstaltungen des FSV eingebunden. Dazu gehörten vor allen Dingen die Segelwettkämpfe des Verbandes, aber auch An- und Absegelveranstaltungen und weitere sportliche Ereignisse. Die Nachbarschaft, die „Freie Vereinigung der Tourensegler Grünau 1898“ (in den Nachkriegsjahren des 2. Weltkriegs zwischenzeitlich auch SG Grünau I genannt) war neben dem SC Fraternitas und dem SC Wendenschloß Gründermitglied des Freien Segler-Verbandes. Mit dem Schritt zum FSV war eine weitere entscheidende Grundlage für ein stabiles großflächiges Fundament geschaffen. Auf diesem Fundament ließen sich die Ideen und Gedanken der Gründer des WSV 1921 sicher, gut und großzügig weiterentwickeln.