Goclaw ein Vorort von Stettin, Marina „Paragon“. Mache einen Check ob nicht etwas vergessen wurde. Um 08:30 lege ich ab. Vom Hafenbecken aus ist die Fahrrinne schlecht einzusehen. Also Vorsicht, könnte ja ein Frachter kommen! Es geht den Anfahrtsweg wie vor 3xMonaten durch Stettin an den Werftanlagen vorbei zurück!
Video: Ansteuerung der Brücke im Stettiner Zentrum
Video: Landschaft des Oderdeltas vor Mescherin
Video: Uferansicht der Stadt Gartz
Ich schaffe es über Mescherin, Gartz, Stolpe an diesem Tag bis nach Schwedt, dem PCK-Schwedt SV. Versuche hier anzulegen, aber der Wasserstand ist wieder einmal zu niedrig.
Also lege ich mich in die Bucht vor den Verein, vor Anker. Es ist 19:30 Uhr!
Video: Schwedter Brücke bei Nacht
Es ist Sonntagmorgen 06:00Uhr, Nebel, um 06:45 wird die Sicht akzeptabel, Motor an, Anker hoch und langsam weiter. Im Kanal wieder erwarten kein Nebel.
Glück gehabt, denn jetzt geht es mit 5kn Marschfahrt weiter.
Video: Altes-und neues Schiffshebewerk Finow
Hinter dem Schiffshebewerk-Finow ist häufig schweres Baugerät vertäut. Mir schwant, was hier Wochentags los sein muss, oder in Vorbereitung ist. Oh, das Funkgerät meldet sich!
Und es kommen lang und breit die Zustandsmeldungen der Bundeswasserstraßen. Halt, was?
Am Montag immer Taucherarbeiten von Lehnitz bis Henningsdorf Kilometer „1“. Oh nein, wieder Bombenfunde?
Eigentlich möchte ich nach dieser Schleuse übernachten und mir Montag endlich einmal Lehnitz ansehen, aber nun! Was ist, wenn wie vor Jahren die Wasserstraße gesperrt wird?
Dann sitze ich kurz vor Berlin in Oranienburg fest. Also wieder einmal Stress?
Um 19:30Uhr erreiche ich die Schleuse. Toll, es werden mir auch hier nach kurzem Funkspruch die Tore geöffnet, meinen Dank dafür!
Die Entscheidung ist, trotz Dunkelheit im Kanal, weiter zufahren!
Am Tage ist das Grün der Uferkante schön anzusehen, aber mit zunehmender Dunkelheit wird es unheimlich. In der Kanalmitte ist immer ein Silberstreifen.
Dem folge ich! Dass geht ganz gut! Noch Hennigsdorf, das Konverterstahlwerk, an den abgesackten DDR-Grenzschuten und einer plötzlichen in 25 Zentimeter Abstand auftauchenden Steuerbordtonne vorbei, bin ich um 22:15Uhr auf dem Nieder-Neuendorfer See in Heiligensee. Und lege mich wieder vor Anker.
Am nächsten Tag geht es erst um 10:00Uhr weiter. Die Spandauer Schleuse öffnet nach kurzer Wartezeit.
An der Scharfen Lanke gibt es eine Wassertankstelle, diese bietet synthetischen Diesel an!
Mit dem Slogan: „Nie wieder Biodiesel. Koste es, was es wolle!“ Übernehme ich vierzig Liter Care-Diesel. Danach bin ich beim SV-Gothia, mit Sportkamerad „Wolle“ verabredet.
Tags darauf hat er Kopfschmerzen und ich trinke lieber nur stilles Wasser.
Um 11:30 liege ich an der Pfaueninsel vor Anker, Ausruhen!
Es ist der 20.September 07:30Uhr. Weiter geht`s, die letzte Etappe bis nach Hause.
An der Glienicker-Brücke schiebt sich, von rechts kommend, ein Lastkahn vor mich.
Gute Sache, vielleicht schlüpfe ich mit ihm durch die Machnower-Schleuse. Richtig!
Aber dann mit 3kn immer hinter ihm, ist anstrengend zu fahren. Bei meinem Überholmanöver ist uns Beiden nicht so wohl, aber alles geht gut.
Mich grault es vor dem Teltowkanal, denn die Uferböschung ist ab Johannistahl teilweise ganz schön abgerutscht und engt das Fahrwasser ein.
Ich entscheide mich den Britzer-Verbindungskanal an Baumschulenweg vorbei auszuprobieren.
Kaum habe ich die Zufahrt passiert, ein Hinweisschild auf Verkehrseinschränkungen wegen Bauarbeiten an der Marggraffbrücke.
Wieder etwas zum ärgern. Aber ein Motorboot kommt mir entgegen. Ich frage. Es ist alles gut, keine Behinderungen!
So kann ich mir, meinem eigentlichen Wunsch entsprechend. die Veränderungen an den Uferfronten von Schöneweide bis Grünau im Vorbeifahren anschauen.
Resümee: „Die Industriebrachen und Wohnruinen sind zumeist verschwunden. Aber auch das Grün an den Ufern!“
Eine Betonfront mit Hitzepotenzial ist entstanden. Und das für mich besonders schlimm in Grünau & Wendenschloß.
Na die Photosynthese benötigt ja etwas länger zum Wachsen…!
Fahre an Bammelecke, BVB- &Pfeilinsel und am WSV 1921 e.V. vorbei. Treffe meine WSV-Sportfreunde Willfried und Carsten an der 44iger Enge!
Und lege mich gegen 15:30Uhr auf dem Seddinsee zum Abschalten vor Anker.
Am nächsten Morgen dem 21.September bin ich nach 47xTagen, 4xNachtfahrten, 618 Seemeilen, 10xSchleusen und 250 Kilometern wieder im Hafen.
Und immer daran denken, nach dem Ablegen seinen guten Tropfen mit Neptun zu teilen, ahio!